FREUNDE,
lest diese Dokumente, die ohne Wertungen “ sauber “ übersetzt wurden, sie sind weittragend und von sehr grosser Bedeutung für das Miteinander auf diesem Planeten…hier treffen zwei Welten direkt aufeinander und man kann selber Schlüsse ziehen…: Zieht sie, „ET“
Pressekonferenz Wladimir Putins zu den Ergebnissen der Gipfeltreffen von BRICS und SCHOS – Beantwortung der Fragen der Journalisten
Die Frage: Infolge einer Reihe von Gründen spüren die BRICS- Länder jetzt bestimmte Schwierigkeiten: politökonomische – in Brasilien, ökonomische – in Russland, den Absturz der Fondsmärkte in China. Wie sehen Sie den Ausweg aus dieser Situation? Auf welche Weise kann man aus ihr herauskommen? Und in welcher Form sehen Sie die Zukunft der BRICS? Ob dieser Zusammenschluss – eigentlich ein Interessenklub – in eine vollwertige internationale Organisation umgestaltet werden kann?
W. Putin: Was die ökonomischen Schwierigkeiten betrifft, so sie sind überall. Wenn Sie die Prognosen der internationalen Finanzorgani-sationen betrachten, so werden diese Prognosen wieder in Richtung Senkung abgefasst.
Erst kürzlich (nach meiner Erinnerung (waren es der IWF und die Weltbank) haben wieder erklärt, dass die Wachstumsaussichten der Weltwirtschaft sinken werden. Und was in Europa geschieht, wissen wir und Sie gut: da gibt es auch eine Bremse der Wirtschaftsentwicklung, die Krise in der Eurozone in Zusammenhang mit den Problemen um Griechenland.
In den Vereinigten Staaten ist die Senkung der Wachstumstempi auch eine bekannte Tatsache – das Schuldenniveau liegt dort schon über dem Niveau des BSP. Ich fürchte mich zu irren, aber das BSP des Landes beträgt nach meinem Erachten, 17,8 Trillionen Dollar und die Schulden bereits 18,2 Trillionen. Das ist ein ernstes Problem, nicht nur für die Vereinigten Staaten, sondern auch für die gesamte Weltwirtschaft. In diesem Sinne bilden die BRICS-Länder keine Ausnahme, sie befinden sich einfach in einem solchen Trend, den leider die ganze Weltwirtschaft erlebt.
Was Brasilien betrifft, dort bilden Fragen wirtschaftlichen Charakters dem Hauptproblem zugrunde. Es besteht die Notwendigkeit (und denke ich, dass die brasilianischen Kollegen das ausgezeichnet verstehen) sich auf andere Stimuli in der Entwicklung, in der Sicherung der Wachstumstempi umzuorientieren. Und, wie immer in der ganzen Welt und in allen Ländern, benutzt die Opposition, natürlich, die Schwierigkeiten – das ist eine goldene Regel des politischen Lebens. Ich denke, ich bezweifele das sogar nicht, dass Brasilien alle diese Probleme überwinden und den Weg einer stabilen Entwicklung beschreiten wird.
Was China und die Fondsmärkte betrifft, so sprachen wir darüber mit dem Vorsitzenden der Volksrepublik China. Die chinesische Führung verhält sich dazu in höchstem Maße gelassen, und ich bin mit den chinesischen Einschätzungen einverstanden, die darin bestehen, dass in der vorhergehenden Periode die „Stiere“ viel zu sicher gespielt haben, kann sein, sogar viel zu selbstbewusst, es ist eine bestimmte Korrektur nach unten geschehen. Aber die letzten Daten – zeigen wieder einen kleinen Aufstieg, deshalb gibt es hier nichts Besonderes. Ich gehe davon aus, dass China so wie es war auch so bleiben wird – die Lokomotive der Weltwirtschaft.
Ich muss nicht betonen, was in Russland geschieht. Ich sagte es schon mehrfach: ja, es gibt Probleme, ja, es gibt ein Rückgang der Wachstumstempi, einschließlich des ВSP. Aber gleichzeitig haben wir unsere Reserven bewahrt, wir haben einen akzeptablen Kurs der nationalen Währung und einen positiven Saldo in der Handelsbilanz erreicht. Diese fundamentalen Grundlagen unserer Wirtschaft liefern alle Gründe zu der berechtigten Annahme, dass wir diese Schwierigkeiten auch überwinden werden.
Was die Frage betrifft, ob BRICS eine Organisation wird oder nicht: Wie Sie wissen, begann die BRICS sich ab 2005 zu bilden, als wir auf den Ebenen der „Acht“ in St. Petersburg den Führern Chinas und Indiens vorgeschlagen haben, sich in der Art zu treffen, die wie ein Teilnehmer „outreach“1) aussah und Russland dabei anwesend war. Dieser Vorschlag wurde angenommen, wir trafen uns, dann haben wir uns nach einer Weile schon speziell getroffen, später hat sich Brasilien an dieses Format, und etwas später auch Südafrika angeschlossen. Das alles bildet sich in natürlicher Weise heraus. Niemand wird jemals durch irgendjemanden irgendwohin hineingetrieben.
1) Unter einem „outreach“ versteht man mehr eine zufällige Zusammenkunft von Teilnehmern einer Veranstaltung außerhalb der Tagesordnung, bei der man sich mit einer etwas anderen Thematik befasst,
Ich möchte an dieser Stelle noch einmal hervorheben:«Den Gipfelkonferenzen von BRICS und SCHOS gelang es nicht nur solide Verhandlungen zu führen und wichtige Entscheidungen zu treffen, sondern diese auch auf einem guten organisatorischen Niveau durchzuführen . Das große Verdienst dafür, gehört unbedingt der Führung Baschkiriens und Ufa‘s, allen Bewohnern der Republik und ihrer Hauptstadt».
Das ist eine außerordentlich wichtige Sache. Warum? Weil alle Teilnehmer dieses Prozesses die objektive Notwendigkeit in der Zusammenarbeit spüren. Besonders trifft das für die Notwendigkeit der Herausbildung demokratischerer Prinzipien bei der Gestaltung der Weltwirtschaft zu. Und die gegenseitige Unterstützung ist auch hierbei nicht unwesentlich. Gerade deshalb wurde auch die neue Entwicklungsbank geschaffen, gerade deshalb ist auch der Pool der vereinbarten Reservewährungen geschaffen worden, der wie ich schon sagte, 200 Milliarden Dollar (umfasst diese und anderes). Faktisch bilden sich bereits die Instrumente der gegenseitigen Beziehungen heraus. Das ist wichtig. Ist es gegenwärtig notwendig diese Struktur zu verbürokratisieren? Ich weiß nicht, zurzeit gibt es eine solche Notwendigkeit nicht. Aber um die gemeinsame Arbeit besser koordinieren zu können, ich sprach schon darüber, schaffen wir das elektronische Sekretariat der BRICS praktisch in der Internetform.
Frage: Die BRICS-Staaten haben sich, wie wir sehen, einer Erweiterung der Vereinigung enthalten. In der SCHOS war es anders. Wir wurden Zeugen des Beginns des Beitrittsprozesses neuer Mitglieder. Welche Grenzen der Erweiterung der Schanghai – Organisation der Zusammenarbeit sehen Sie? Ob die Einigkeit der Mitglieder der Organisation nach dem Eintritt der neuen Länder verschwinden wird?
W. Putin: ich verstehe Ihre Frage und teile die Logik, die offenbar, darin besteht, dass je mehr Mitglieder es in der Organisation gibt, desto komplizierter wird es, zum Konsens zu kommen. Im Rahmen der Schanghai-Organisation der Zusammenarbeit werden alle Fragen im Konsens entschieden. Bei uns gelten keine Blockprinzipien und niemand zwingt anderen Beschlüsse auf.
Hier wird alles nur einstimmig entschieden. Um den Konsens bei einer größeren Anzahl der Länder – insbesondere den Nachbarländern – zu erreichen, die aus objektiven Gründen viele Fragen untereinander haben, ja und der historische Hintergrund der Beziehungen nicht immer sehr einfach ist, – besteht darin eben auch die Kraft der angenommenen Beschlüsse; wenn die Probleme komplizierter sind, muss man behutsam und in kleinen Schritten vorgehen auch wenn es länger dauert, denn durch die gemeinsame Arbeit bei der Suche nach den Kompromissen kommen wir zum allgemeinen Beschluss. Wenn solche allgemeinen Beschlüsse vorhanden sind, so gibt es eine Garantie für die Stabilität.
Frage: Wer wird sich der Schanghai-Organisation noch anschließen?
W. Putin: Es ist jetzt noch zu früh darüber zu sprechen. Wir haben den Beschluss über den Beginn der Prozedur zum vollwertigen Beitritt Indiens und Pakistans gefasst. Wir kennen mit Ihnen den Hintergrund der Beziehungen zwischen diesen beiden Ländern. Wir hoffen sehr, dass der Raum der SCHOS ein zusätzliches Forum wird, in dem es uns vor allem zusammen gelingt, nach den Kompromissen und den Möglichkeiten für die Entflechtung in den Streitfragen zu suchen.
Wir wissen, dass der Iran sich anschließen möchte, wir erwägen diese Möglichkeit. Andere Länder, sagte ich schon, zeigen ebenfalls ein sehr großes Interesse. Aber jetzt müssen wir erst den vollwertigen, kompletten Beitritt Indiens und Pakistans regeln. Der Prozess fing nur an, ist offiziell gestartet. Man muss ihn zuerst beenden, und dann später weiter sehen, was in Zukunft zu machen ist.
Frage: Wladimir Vladimirowitsch, nach den Ergebnissen der Maiverhandlungen mit dem chinesischen Führer haben Sie erklärt, dass beabsichtigt ist, der Suche und dem Auffinden der Berührungs-punkte zwischen dem euroasiatischen Wirtschaftsbündnis (Russland schenkt diesem Bündnis große Aufmerksamkeit) und dem chinesischen Projekt zur Errichtung des «Wirtschaftsgürtels der Seidenstraße » große Aufmerksamkeit zu widmen. Sagen Sie, bitte, ob das auf den Treffen besprochen wurde und welche praktische Bedeutung diese Initiative hat?
W. Putin: Ja, es wurde besprochen, wobei in verschiedenen Formaten – sowohl in enger als auch in breiter Zusammensetzung. Falls Sie (ich erinnere mich jetzt einfach nicht, in welchem Moment die Presse aus dem Saal herausging, wann sie anwesend war) die Aufmerksamkeit darauf gerichtet haben.
Es wurde in verschiedenen Formaten besprochen, und wir gehen davon aus, dass diese beiden Projekte kompatibel sind und einander nicht widersprechen. Außerdem, alle unsere Kollegen sprechen sowohl im Rahmen SCHOS, als auch im Rahmen der BRICS sehr oft darüber, dass es ohne die Entwicklung der Infrastruktur unmöglich ist, eine stabile Entwicklung zu gewährleisten. Das trifft für die Infrastruktur der Eisenbahn, des Auto-, Flug-, Seehafenverkehr sowie des Rohrleitungstransportes zu. Und es ist schwer, dem nicht zuzustimmen.
Die Sache besteht gerade darin, was auch die Projekte des «Wirtschaftsgürtels der Seidenstraße» sowie unsere Projekte zur Entwicklung der Transib und BАМ, einige unserer Pläne im Rahmen des Euroasiatischen Wirtschaftsbündnisses betrifft – alle sprechen über ein und dasselbe: wir müssen unsere Bemühungen einfach verknüpfen. Und wir besprechen es intensiv. Ich bin überzeugt, dass wir solche Projekte finden werden.
Frage: Wladimir Vladimirovich, ich möchte Sie bezüglich des Irans etwas fragen. Jetzt werden in Wien die Verhandlungen über die iranische nukleare Problematik fortgesetzt. Die „Sechs“ demonstriert den Optimismus und ist auf ein schnelles Ergebnis gestimmt, doch wie stehen Sie dazu? Gibt es bei Ihnen auch einen solchen Optimismus in dieser Hinsicht? Sagen Sie bitte, inwieweit besprachen Sie in den Verhandlungen mit dem Präsidenten Rouhani ausführlich über das nukleare Dossier? Die letzte Frage, auch über Iran: könnten Sie nicht Ihre Position anlässlich der möglichen Aufhebung der Sanktionen gegen den Iran – darlegen, ob die Erdölpreise dann fallen werden?
W. Putin: Betreffs der Verhandlungen über das iranischen nukleare Problem: natürlich, sprachen wir gestern darüber auch mit dem Präsidenten Rouhani, zweifellos. Praktisch befinden sich alle Außenminister jetzt in Wien, außer unserem Minister, aber, wie er uns gestern versichert hat, kontrollieren wir zuverlässig den Verlauf des Verhandlungsprozesses..
Aber, um es ganz ernsthaft zu sagen, wir wissen wirklich, dass, unser Minister mit seinen Partnern und Kollegen in Wien in Verbindung steht. Wir sind dort sehr aktive Teilnehmer dieses Prozesses. Ich hoffe, dass in nächster Zeit alles mit der Unterzeichnung aller notwendigen Dokumente und der Garantievereinbarung abgeschlossen sein werden, die, aus meiner Sicht außerordentlich wichtig sind – erstens , vom Gesichtspunkt der Gewährleistung der internationalen Sicherheit und der Nichtweiterverbreitung der Massenvernichtungsmittel. In diesem Sinne sind daran nicht nur der Iran und die Teilnehmer des Verhandlungsprozesses interessiert, sondern auch alle Länder der Region, einschließlich die arabischen Länder und Israel.
Zweitens. Wir gehen natürlich davon aus, dass gegenüber dem Iran alle Sanktionen aufgehoben werden. Die Frage, in welchen Fristen, welche Sanktionen und so weiter. Wir treten jetzt für vollständige Beseitigung [der Sanktionen] ein, und das so schnell wie möglich, weil wir generell davon ausgehen, dass das keine Lösungsmethode für internationale Fragen und der Probleme im Allgemeinen ist. Aber jeder der Teilnehmer dieser Verhandlungen hat seinen Standpunkt. Es muss der Kompromiss gefunden werden. Aus meiner Sicht wird er in Kürze gefunden werden. Zugleich wird der Iran natürlich die Produktion und die Gewinnung von Erdöl in Gang setzen, aber auch das ist ein natürlicher Prozess.
Wir gehen davon aus, dass ein solches Instrument wie die Sanktionen, aus dem internationalen ökonomischen Wörterbuch und dem Verkehr im Allgemeinen herausgenommen werden muss. Es sollte nicht in der Weltwirtschaft angewendet werden, weil es sie von den Beinen auf den Kopf stellt. Wir alle müssen unter normalen, natürlichen Bedingungen leben können, und nur in diesem Fall kann man stabile und sichere Entwicklung gewährleisten.
Was die Erhöhung der Volumina des Warenaustausches angeht – ja, das ist möglich. Die Weltwirtschaft wird sich anpassen, ich habe auch jenen Umstand im Blickfeld, dass der Umfang des Konsums zweifellos wachsen wird. Dasselbe trifft natürlich auch für die russische Wirtschaft zu. Wir sind dazu völlig bereit.
Frage: Wladimir Vladimirovich, war es Ihnen möglich, mit den Kollegen aus der SCHOS und der BRICS über die Situation in der Ukraine zu sprechen? Und wenn ja, haben Sie Unterstützung für das russische Herangehen zur Regelung dieser Krise erfahren? Und ich würde gern Ihren Standpunkt zur gegenwärtigen Etappe der Situation in der Ukraine hören. Scheint es Ihnen nicht, dass die Regelung in Schwierigkeiten steckt?
W. Putin: Ich werde mit Ihrer letzten Bemerkung beginnen. Mir scheint es wirklich, dass die Regelung in gewissem Grade ins Stocken gekommen ist und zwar deshalb, weil bei unseren Partnern in Kiew nicht der Wusch besteht, direkte Verhandlungen mit dem Donbass, mit Lugansk und Donezk zu führen. Aber das sieht ein wenig seltsam aus, weil gerade die Partner aus Kiew darauf bestanden, dass die ersten Personen der Donezker-und Lugansker-nichtanerkannten Republiken in Minsk erschienen sind, damit gerade sie diese Dokumente unterschrieben.
Sie sind angekommen und haben unterschrieben, haben erklärt, dass sie bereit sind das zu erfüllen, und jetzt sehen wir, dass man mit ihnen keinen direkten Kontakt haben will. Warum bat man dann darum, dass sie auch angekommen sind und die Dokumente unterschrieben haben? Das ist zumindest seltsam. Wir werden davon ausgehen, dass das trotzdem ein taktischer Schritt ist. Ich bin eher dazu geneigt, anzunehmen, dass wir mehr Chancen auf Erfolg als auf ein Fiasko haben. Dies zum ersten.
Zweitens, ob wir es besprachen oder nicht. Speziell ist dieses Thema nicht tief behandelt worden, einige Kollegen interessierten sich, und wir gaben die Sicht dieser Situation so, wie wir sie uns vorstellen. Dieses Problem ist auch in den zusammenfassenden Dokumenten enthalten. Aber in einem sind wir uns alle einig – darin, dass es keine andere Lösung des ukrainischen Problems gibt außer der Möglichkeit es durch vollständige, bedingungslose Erfüllung der Vereinbarungen, die in Minsk getroffen wurden, auf friedlichem Wege zu lösen.
Frage: Gegenwärtig erlebt Griechenland eine ernste Krise, ein Abkommen mit den Kreditoren ist derzeit noch nicht erreicht. Sie trafen sich mit Herrn Tsipras [Аlexis Tsipras, der Ministerpräsident Griechenlands ist] in Sankt Petersburg, sprachen mit ihm per Telefon nach dem Referendum. Hat Athen Russland gebeten, ihm Finanzhilfe zu leisten? Hat Russland das versprochen? Kann Russland und ist es bereit, in der aktuellen Periode, die für seine eigene Wirtschaft nicht einfach ist, eine solche Unterstützung zu leisten? Kann eine solche Hilfe zum Beispiel auf Kosten der neuen Entwicklungsbank geleistet werden?
Und, wenn Sie erlauben, würde ich auch gern Ihre persönliche Meinung über die Vorschläge der Kreditoren Griechenlands hören. Wenn Sie an der Stelle des Herrn Tsipras wären, würden sie diesen zugestimmt haben oder hätten Sie diese für sich als unannehmbar erklärt?
W. Putin: Russland, natürlich, hat eine Möglichkeit, seinen Partnern trotz alledem Unterstützung zu leisten. Ungeachtet der Schwierigkeiten, die es heute in der russischen Wirtschaft selbst gibt, die fundamentalen Hauptgrundlagen unserer heutigen ökonomischen Existenz sind so, dass wir eine solche Möglichkeit haben. Außerdem gewähren wir – einigen Ländern eben diese Hilfe.
Was Griechenland betrifft, so verbinden uns mit Griechenland die besonderen Beziehungen der geistigen Verwandtschaft und die religiöse Gemeinsamkeit, historisch und so weiter. Aber Griechenland ist ein Land der Europäischen Union und im Rahmen seiner Verpflichtungen führt es ausreichend den komplizierten Verhandlungsprozess mit seinen Partnern zur Vereinigung in Europa. Herr Tsipras wendete sich an uns nicht wegen irgendwelcher Hilfe. Das ist generell verständlich, weil die Zahlen dort sehr groß sind.
« Wir werden alle Instrumente der Zusammenarbeit – sowohl mit den Vereinigten Staaten, als auch mit den europäischen und mit den asiatischen Ländern anwenden. Aber, es versteht sich, dass wir die Beziehungen vor allem mit jenen aktiv entwickeln, die mit uns zusammenarbeiten wollen».
Wir wissen, worum es sich handelt, Beschlüsse von fundamentalem Charakter sollen angenommen werden. Die Frage liegt sogar nicht im Geld. Die Frage liegt in den Prinzipien der Wirtschaftsentwicklung und in den Prinzipien der Lösung dieser Probleme mit seinen Partnern in der näheren Perspektive. Ich sagte schon mal in dieser Hinsicht öffentlich: Natürlich kann man auf die Griechen alles Mögliche abschieben, aber, wenn es Verstöße in ihrer Tätigkeit waren, wo war da die Eurokommission? Warum trug sie nichts zur Berichtigungen der ökonomischen Tätigkeit der vorangegangenen Regierungen Griechenlands bei? Warum stellte man solche Bonusse und Kredite aus, erlaubte man ein solch niedriges Profil in der Besteuerung einiger Wirtschaftssektoren zu halten, warum gab es solche großen Unterstützungen für die Inseln? Und so weiter. Wo waren sie früher? Das bedeutet, es gibt etwas, worüber zu reden ist, und die griechische Regierung hat etwas, worüber zu streiten ist.
Außerdem wenn eine große, mächtige Währung in einer ganzen Reihe von Ländern mit verschiedenem Entwicklungsniveau der Wirtschaft existiert, so wird dem Land [Griechenland] die Möglichkeit entzogen, die Finanzen, seinen ökonomischen Zustand entsprechend mittels der Devisenmechanismen anzupassen. Griechenland kann den Euro nicht abwerten, richtig? Das ist unmöglich.
Solchen Instrumentes ist es beraubt, ebenso, wie ihm die Möglichkeit entzogen worden ist, in Anbetracht seiner Verpflichtungen in der Schengener Zone eine größere Anzahl an Touristen heranzuziehen. Das ist aber einer der Hauptzweige der Wirtschaft Griechenlands.
Das Land ist gezwungen, den Umfang der landwirtschaftlichen Produktion zu begrenzen, da die Quote von Brüssel aus bestimmt wird, beim Fischfang und auch in vielen anderen Fragen muss man sich einschränken. Das heißt es gibt Beschränkungen, aber es gibt auch Vorteile, die mit der Mitgliedschaft in der Europäischen Union verbunden sind, der Erhalt derselben Sonderkredite, die Bonusse und so weiter, und so weiter.
Aber es ist die souveräne Wahl der griechischen Führung und des griechischen Volkes. Es trifft für uns in der Tat nicht direkt zu, aber indirekt berührt es ganz Europa und sogar Russland, obwohl wir nicht der Europäischen Union angehören, aber wir einen großen Umfang an Handels-und-Wirtschaftsverbindungen mit Europa haben, und das vereinigte Europa – unser Partner Nummer eins im Handels-und-Wirtschaftsplan ist. Natürlich, betrachten wir das mit großer Aufmerksamkeit und sogar mit einiger Besorgnis, aber alle hoffen wir darauf, dass die Krise in der allernächsten Zeit gelöst sein wird.
Frage: Gegenwärtig verwirklicht Russland die Strategie der Entwicklung Sibiriens und des Fernen Ostens. Welche Maßnahmen trifft die Regierung Russlands für die Realisierung dieser Strategie? Und in welcher Rolle sehen Sie China bei der Entwicklung dieser Region?
W. Putin: In der Russischen Föderation werden von der Regierung eine ganze Reihe Beschlüsse gefasst, die mit der Schaffung der günstigsten Bedingungen für die Entwicklung der Geschäftstätigkeit in diesen Regionen unseres Landes verbunden sind. Es geht um die Gestaltung der Territorien der beschleunigten Entwicklung mit bestimmten Vergünstigungen für die an der ökonomischen Tätigkeit Beteiligten. Es geht um die Steuersenkungen für sogenannte „greenfields“ – damit werden Unternehmen gemeint, die ihre Tätigkeit mit Null auf „der grünen Wiese“ beginnen. Außerdem geht es um eine ganze Reihe anderer Vorteile und Ermäßigungen, mit denen jene Gesellschaften ausgestattet werden, die im Begriff sind, ihr Geschäft im Osten unseres Landes zu beginnen. Unter anderem werden wir die Errichtung von Freihäfen usw. zulassen.
In der allernächsten Zeit (ich sagte das schon in meinem Referat) beabsichtigen wir, das erste Wirtschaftsforum im Fernen Osten durchzuführen und ich habe unsere Kollegen aus der Volksrepublik China darüber informiert. Wir laden die chinesische Unternehmer-schaft zur Teilnahme an diesem Forum ein und werden Sie dort ausführlich über alle Möglichkeiten informieren, die für die Tätigkeit im Fernen Osten eröffnet werden. Ich denke, dass die chinesischen Gesellschaften einen wesentlichen Beitrag zur Lösung jener Aufgaben, die wir uns für diese Region stellen, beitragen und leisten könnten. Es versteht sich, dass dies zum beiderseitigen Vorteil geschehen wird.
Frage: Wladimir Vladimirovich, Sie haben in Ihrer Begrüßungs-ansprache die Vorbereitung [der Gipfeltreffen] bewertet. So wie ich verstehe, ist die Einschätzung ist positiv. Was bedeutet das für die Republik Baschkortostan, Kann man unverbindlich annehmen, dass Ufa irgendwelche internationalen Ereignisse ausrichten könnte aus der Welt der Politik? Kann es in Zukunft der Sport werden?
W. Putin: Natürlich, wenn man zwei solche großen internationalen Foren mit der großen Anzahl an Gästen, den Vertretern der Presse übernommen hat, ja, warum nicht?
Ich weiß, dass im Laufe der Vorbereitung auf die Gipfeltreffen in Baschkirien nicht nur die Reiseinfrastruktur in Ordnung gebracht worden ist, nicht nur bemerkenswerte Räume für die Arbeit vorbereitet worden sind, sondern auch einige Hotels errichtet wurden. Wie viel?
Erwiderung: sieben.
W. Putin: sieben Hotels der hohen internationalen Klasse hat man errichtet. Alles wurde dafür geschaffen, um hier große Veranstaltungen durchzuführen. Wir werden in den Konsultationen, in den Kontakten mit der Führung der Republik darüber nachdenken, wir werden hierher sportliche und anderen Ereignisse heranziehen, einschließlich derjenigen politischen Charakters, auch sie kann man wiederholen.
Frage: Wladimir Vladimirovich, Haben Sie bei dem Treffen mit dem Premierminister Indiens im Allgemeinen darüber gesprochen, dass Sie sich mit Yoga beschäftigen werden? Sind Sie schon dazu gekommen? Kann sein es sein, dass Sie mit irgendwelchen Erfolgen aufwarten können?
W. Putin: Yoga setzt die Entwicklung vom physischen zum geistigen voraus. Wir werden annehmen, dass ich jetzt mit dem Geistigen begann. (Gelächter). Aber auch darin muss ich noch viel an mir arbeiten. Schaut, da hebt dort ein Mädchen die Hand, bitte, stellen Sie die abschließende Frage.
Antwort: Roxolana Tschernoba, von der Zeitschrift «Seltene Erden».
W. Putin: Seltene Metalle kenne ich, aber seltene Erden…
Frage: Wie sehen Sie die Welt in 10–20 Jahren im Kontext der jetzigen Vereinbarungen? Ob wir BRICS-Bankkarten haben werden, ob bei uns einen BRICS-Pass zum Beispiel geben wird? Was wartet auf uns in 10 Jahren? Welche Sprachen muss man unseren Kindern unterrichten?
W. Putin: Russisch muss man unterrichten, Baschkirisch muss man unterrichten … (Gelächter)
Was die Finanzinstrumente betrifft, da müssen wir einen „Plaststoff“ [die Plastikkarten] in diesem Jahr im vollen Umfang starten, es so machen, damit es für unsere Bürger zugänglich wird. Man muss ihn nicht nur für das Territorium der Russischen Föderation entwickeln, sondern auch ins Ausland führen, so, wie man es allmählich in einigen Ländern, zum Beispiel in Japan und in China macht. Ich bin zu hundert Prozente überzeugt, dass wird vorankommen. Wir haben einen großen Markt.
Bei uns bedienen Visa und MasterCard 97 % der Kunden innerhalb Russlands. Ist das ist eine normale Situation? Nein. Aber wir haben es unseren Partnern erlaubt, ausgehend davon, dass die Wirtschaft gleichsam außerhalb der Politik zu machen ist. Und wurde – aufgeklärt – nein, sie ist in ihr untergegangen, außerdem aufgeladen, wird sie als Instrument des politischen Kampfes verwendet. Deshalb müssen wir Schlussfolgerungen für uns selbst ziehen.
Aber das bedeutet ganz und gar nicht, ich sprach schon oftmals darüber, dass wir uns selbst mit irgendeiner Mauer schützen sollen. Das geht nicht. Wir werden alle Instrumente der Zusammenarbeit mit allen – sowohl mit den Vereinigten Staaten, als auch mit den europäischen, und mit asiatischen Ländern anwenden. Aber, es versteht sich, dass wir darunter vor allem die Beziehungen mit jenen aktiv entwickeln werden, die mit uns zusammenarbeiten wollen.
Die BRICS-Länder wollen das. Es sind mächtige Staaten, die eine strategische Entwicklungsperspektive haben. Das sind die Führer, die zukünftigen Führer der Welt und der Weltwirtschaft. Daran gibt es überhaupt keinen Zweifel. Schauen Sie auf die Menschen, die Naturschätze und die Potentiale, schauen Sie die Wachstumsraten an.
Ich bin deshalb überzeugt, dass auch die neuen Instrumente der Zusammenarbeit erscheinen werden, die sich auf die Bürgern unserer Länder günstig auswirken werden, und wir werden mit der Welt mehr Ausgleich, Sicherheit und Wohlstand haben.
Ich danke Ihnen sehr für die Aufmerksamkeit.