Joachim Gauck will sich bis zur Sommerpause entscheiden, ob er 2017 für eine zweite Amtszeit als Bundespräsident antritt. „Lassen Sie mal den Frühsommer kommen, und dann werde ich mich entschieden haben und werde das auch dann öffentlich kundtun“, sagte er dem „Deutschlandfunk“.

Auf die Frage, ob er noch mit sich ringe, meinte Gauck: „Offenkundig.“ Es werde jedenfalls eine schwere Entscheidung sein.

Die Wahl des Staatsoberhaupts durch die Bundesversammlung findet am 12. Februar 2017 statt. Gauck ist dann 77 Jahre alt.

Nachdenken über die eigenen Kräfte

Auf die Frage, ob er dann wieder als Kandidat zur Verfügung stehe, sagte der Bundespräsident zunächst nur: „Das ist nicht völlig auszuschließen.“

Allerdings gehöre es auch zu seinen Pflichten, „ganz realistisch über die eigenen Kräfte und Möglichkeiten nachzudenken“. Er müsse sich die Frage stellen: „Werde ich fertig werden mit den Belastungen, auch wenn ich dann über 80 Jahre sein werde.“

Auf der anderen Seite erfahre er aber auch „viel Zuspruch aus der Bevölkerung“ und von Menschen, deren Urteil ihm persönlich wichtig sei.

Halbe Sache kommt eher nicht infrage

Skeptisch äußerte sich Gauck zu der Möglichkeit, aus Altersgründen nur für eine halbe Amtszeit erneut anzutreten. „Für mich als Person und für den Präsidenten in dieser Zeit wäre das eigentlich eine Lösung, die weniger gut ist“, sagte er dem „Deutschlandfunk“. „Also zur Person passt sie gar nicht und zur Präsidentschaft auch nicht so richtig.“

Union, SPD, FDP und Grüne, die ihn 2012 gewählt haben, unterstützen eine zweite Amtszeit.

Das Interview wird vom Deutschlandfunk am Sonntag um 11.05 Uhr ausgestrahlt.

LG, der Schöpfung verpflichtet, “ET”

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